AfD-Kreisräte Erlangen für Flüchtlinge

Der Kreistag von Erlangen-Höchstädt hat eine Resolution zur Aufnahme vonMoria-Flüchtlingen erlassen. Sie erging mit 50 zu null Stimmen; also haben auch die AfD-Kreisräte dieses Kreistages dafür gestimmt. Falls
jemand sich merken möchte, wer da auf diese doch etwas unerwartete Weise abgestimmt hat: Nach der Netzseite des Kreisverbandes gibt es drei  Kreistagsabgeordnete, den Fraktionsvorsitzenden Rene Jentzsch, den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Christian Beißler und die gleichfalls stellvertretende  Fraktionsvorsitzende Beatrice Bieger. Einfache Fraktionsmitglieder scheint es nicht zu geben; mindestens
zur/zum stellvertretender/stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden/Fraktionsvorsitzender muß es ja wohl reichen….Es mag für eine solche Konstellation sachliche Gründe geben; ein wenig merkwürdig mutet sie allerdings schon an.
 
Immerhin muß man der dreiköpfigen Fraktion eines zugestehen: Sie haben offenkundig nicht für die Aufnahme von Brandstiftern gestimmt. Denn die sechs Flüchtlinge afghanische Herkunft, die für die Legung des Großbrandes verantwortlich gemacht werden, sind inzwischen von der griechischen Polizei identifiziert und festgenommen. Vorausgesetzt, die griechische Polizei hat es geschafft, alle Brandstifter zu identifizieren, was bei den chaotischen Verhältnissen in einem völlig überfüllten Lager nicht unbedingt als sicher angenommen werden kann.
 
Die Entscheidung der drei Kreisräte (korrekt gegendert: der zwei Kreisräte und der einen Kreisrätin) war so unerwartet, daß Angehörige der GRÜNEN gespottet haben, die hätten wohl das Thema der Abstimmung
verschlafen. Das aber allerdings müssen sich die AfD-Vertreter und die AfD-Vertreterin nicht vorwerfen lassen. Einer oder eine von ihnen hat der Öffentlichkeit erklärt, man habe ausdrücklich nicht dem ursprünglichen Antrag der GRÜNEN zugestimmt, sondern dem – beinahe gleichlautenden – Resolutionsantrag der CSU. Was von der Sache her nun wohl echt kein Unterschied ist!
 
Unklar ist allerdings, ob die Riege aus einer Dame und zwei Herren sich damit bei den eigenen Parteifreunden wirklich beliebt gemacht hat. Harsche Kritik an der vorgesehenen Aufnahme von zunächst 150 „MUFLs“
(Minderjährigen Unbegleiteten Flüchtlingen) äußerte der AfD-Abgeordnete Sebastian Münzenmaier.
 
Der in Darmstadt geborene Münzenmaier ist Mitglied des Deutschen Bundestages, was immerhin ungefähr zwei Stufen höher rangiert als ein Kreistag. Er verband seine Kritik an der „millionenschweren
Moralpolitik“ mit dem Argument, daß zur Versorgung von 150 „MUFLs“ die Lohnsteuer von beispielsweise 2.850 Krankenschwestern oder von 2.250 Feuerwehrmännern aufgebracht werden müsse. Komplett aufgebracht, wohlverstanden. Wobei Herr Münzenmaier sich mit seiner Kritik zunächst einmal nur darauf bezogen hat, daß laut Innenminister Seehofer eben besagte 150 MUFLs aufgenommen werden sollen. Zu den weitergehenden Plänen, etwas mehr als 1.500 weitere Flüchtlinge von Griechenland zu übernehmen, hat sich Herr Münzenmaier noch nicht geäußert. Man darf allerdings die Hoffnung haben, daß er im Interesse des deutschen Steuerbürgers, den er als Bundestagsabgeordneter ja vertritt, auch dagegen eine mindestens skeptische, wenn nicht sogar voll ablehnende
Meinung hat.
 
Interessant ist allerdings, wie sich hier die AfD zweigesichtig zeigt. 
 
Das erscheint ein wenig erklärungsbedürftig.
 
DIE RECHTE/Bundesverband. 

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